Sicherheitsfördernde Gestaltung

Die Kriminalprävention durch Umweltgestaltung, bekannt als CPTED (Crime Prevention Through Environmental Design), ist ein Konzept, das darauf abzielt, durch gezielte Gestaltung und Nutzung öffentlicher Räume das Risiko krimineller Aktivitäten zu minimieren. (vgl. Cpted) Dieses Konzept basiert auf der Idee, dass die physische Gestaltung eines Raumes menschliches Verhalten beeinflusst. Durch die Förderung der Wahrnehmung von Sicherheit und die Einschränkung von Gelegenheiten für kriminelle Handlungen können Verbrechen in vielen Fällen verhindert werden.

Ein zentraler Bestandteil von CPTED ist die natürliche Überwachung. Eine klare und offene Sicht auf alle Bereiche schreckt potenzielle Täter ab, da sie Gefahr laufen, beobachtet zu werden. Anstelle enger, unübersichtlicher Gassen oder durch hohe Mauern abgeschotteter Bereiche schaffen offene und gut einsehbare Strukturen sowohl ein erhöhtes Sicherheitsgefühl als auch ein stärkeres Zugehörigkeits- und Gemeinschaftsgefühl. Eine gut einsehbare Umgebung reduziert die Wahrscheinlichkeit für unbemerkte kriminelle Aktivitäten und fördert eine Atmosphäre der Sicherheit.

Straßenbeleuchtung ist ein weiteres essentielles Element der sicherheitsfördernden Gestaltung. Strategisch platzierte Lichtquellen in öffentlichen Räumen erhöhen die Sichtbarkeit und schrecken potenzielle Täter ab. Beleuchtete Straßen und Plätze vermitteln ein Gefühl von Kontrolle und Präsenz, wodurch das Risiko von Diebstählen, Vandalismus oder anderen Straftaten verringert wird.

 

Auch die Zugangskontrolle und Territorialität spielen eine wichtige Rolle. Durch klar definierte Zugänge und Übergänge zu öffentlichen Räumen, wie etwa Parkanlagen oder Plätzen, können unerwünschte Aktivitäten effektiv begrenzt werden. Elemente wie Zäune, Tore oder andere physische Barrieren signalisieren, dass bestimmte Bereiche einem bestimmten Zweck dienen und von der Gemeinschaft genutzt werden sollen. Dies stärkt das Verantwortungsgefühl der Bewohner für ihren Raum und reduziert Kriminalität und Vandalismus.

Ein weiterer entscheidender Faktor ist die regelmäßige Pflege öffentlicher Räume. Gepflegte Plätze werden als sicherer wahrgenommen und tragen zur natürlichen Kriminalitätsprävention bei. Vernachlässigte oder heruntergekommene Bereiche hingegen können Kriminelle anziehen, da sie den Eindruck von Abwesenheit und fehlender Aufsicht vermitteln. Regelmäßige Wartung signalisiert, dass der Raum geschätzt und überwacht wird.

Ein Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung der CPTED-Prinzipien ist der High Line Park in New York City, welcher bereits thematisiert worden ist. Die Verwendung von transparenten Zäunen, gut sichtbaren Wegen und ausreichender Beleuchtung trägt dazu bei, dass der Park sowohl tagsüber als auch nachts sicher bleibt. Die strategisch platzierten Sitzgelegenheiten fördern die soziale Interaktion, während die Bepflanzung zusätzlich Lärmminderung und eine verbesserte Luftqualität bietet. Diese Aspekte stärken das Sicherheitsgefühl der Besucher und tragen zur Förderung eines aktiven Gemeinschaftslebens bei.

Wie zuvor Erläutert, geht eine derartige Verbesserung öffentlicher Räume nicht ausschließlich mit positiven Effekten einher. Steigende Immobilienpreise und Lebenshaltungskosten, wodurch einkommensschwächere Bewohner verdrängt werden können resultieren in Gentrifizierung. Um solchen Entwicklungen entgegenzuwirken, ist es entscheidend, bei der Planung öffentlicher Räume ein Gleichgewicht zwischen Sicherheit, sozialer Integration und der Vermeidung sozialer Segregation zu schaffen.

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